Pfingstpreis der Drachen in Tutzing
Ein Jubiläum feiert der Deutsche Touring Yacht-Club (DTYC) am kommenden Wochenende, denn der Segelverein in Tutzing richtet nun schon seit 50 Jahren den „Pfingstpreis“ der Drachen aus. Rund 45 Mannschaften in der Dreimann-Kielbootklasse werden am Pfingstwochenende (18. bis 20. Mai 2013) erwartet. Fünf Wettfahrten sind vorgesehen. Den ersten Start plant Wettfahrtleiter Martin Bittner am Samstagmittag.
Die beste Mannschaft wird dieses Jahr gleich doppelt belohnt: Der Steuermann gewinnt nicht nur ein Anrecht auf den „Werner-Schmidt-Gedächtnis-Preis“, sondern erhält für seinen Club auch das Startrecht für den „BMW Club Cup“ im September am Gardasee, bei dem der beste Club Deutschlands ausgesegelt werden soll. Auch der zweitbeste Steuermann erhält einen Wanderpreis, den „Schwanenweiß-Pokal“. Für die Vergabe der Wanderpreise sind mindestens drei gültige Wettfahrten erforderlich. Für den besten Drachen, der aus Holz gebaut ist, gibt es einen extra Wanderpreis.
Den Drachen gibt es als Bootsklasse bereits über 80 Jahre. In den 1950er-Jahren kam das Kielboot auch nach Süddeutschland. Der damalige DTYC-Präsident Dr. Ernst Birkenmaier war wesentlich an der Einführung dieser heute als „Königsklasse“ titulierten Kielyacht beteiligt. 1963 veranstaltete der DTYC erstmals den „Pfingstpreis“, der bis heute eine der wichtigsten Drachen-Regatten in Bayern ist.
Die Drachenklasse zeichnet sich durch eine sehr hohe Leistungsdichte. Sie gilt als als Sammelbecken für viele Spitzensegler aus anderen Bootsklassen. Bis 1979 wurden die Boote ausschließlich aus Holz gebaut, dann stellte die Bootswerft Glas in Possenhofen den ersten Drachen mit Kunststoff-Rumpf her. Bootsbauer Markus „Buarle“ Glas, damals an der Entwicklung in der väterlichen Werft beteiligt, segelt auch diesmal wieder mit. Der Ex-Welt- und mehrfache Europameister ist einer der Top-Favoriten. Chancen auf Spitzenplätze haben auch sein jüngerer Bruder Matthias Glas und das Team von Julia Scholz. Die deutsche Meisterin von 2007 segelt mit Philipp Ocker (der seinerzeit zum Meistertitel steuerte) und der zweifachen Olympiateilnehmerin Steffi Rothweiler. Hochmotiviert geht das Team Peter Fröschl, Tochter Sabrina Fröschl und Niko Stoll an den Start, nachdem es in dieser Saison bereits einen Sieg errungen hat. Seinen Vorjahreserfolg will Christof Wieland wiederholen. Weitere Spitzensegler kommen aus der Schweiz und Hamburg. Für den gastgebenden DTYC geht ein Dutzend Boote an den Start, darunter auch Präsident Prof. Peter Bauer, Lokalfavorit Dr. Helmut Schmidt, Routinier Hans Pölt und Starboot-Spezialist Axel Hampe. Es kann also mit spannenden Wettfahrten gerechnet werden.
Das Jubiläum wird gebührend gefeiert: am Samstagabend gibt es eine Stegparty mit Blasmusik und am Sonntag einen Festabend, an dem die Teilnehmer ihr Segler-Dress mit dem Club-Blazer tauschen
A. Fuhrhop